Die Kommunen der Region Leinebergland entwickeln gemeinsam ein Carsharingkonzept
(Quelle: Pressemitteilung Region Leinebergland - Region Leinebergland erarbeitet Carsharingkonzept)
Die Kommunen der Region Leinebergland entwickeln gemeinsam ein Carsharingkonzept
Teilnahme an einer Bürgerbefragung zum Projekt ist online möglich
Die Kommunen der Region Leinebergland haben sich dazu entschieden, das Thema Carsharing im ländlichen Raum voranzutreiben. Dazu wird zunächst ein Carsharingkonzept erarbeitet, in dem ein praktikables Carsharingmodell für die Region erstellt werden soll
Aktuell befindet sich das Projekt in der Analysephase. Hier sollen auch die potentiellen Carsharingnutzer berücksichtigt werden. Wer Anregungen zu möglichen Standorten von Ausleihstationen oder Fahrzeugtypen geben möchte, kann an der Onlinebefragung teilnehmen. Auch interessierte Unternehmen sind eingeladen, an der Befragung teilzunehmen oder sich direkt an den Verein Region Leinebergland e. V. zu wenden (Franziska Fritz, 05181 / 28 66 401, f.fritz@leinebergland-region.de).
Für die Teilnahme an der Befragung einfach den QR-Code scannen oder auf diese Website gehen: https://s2survey.net/carsharing_leinebergland/.
Für das Projekt konnten Fördermittel über die ZILE-Richtlinie beim Amt für Regionale Landesentwicklung Leine-Weser (ArL) eingeworben sowie das Beratungsunternehmen EcoLibro GmbH für die Erarbeitung gewonnen werden. Dessen Geschäftsführer Michael Schramek und sein Team haben schon viele Kommunen bei der Konzeption und dem Aufbau von Carsharingangeboten begleitet. Herr Schramek beantwortet hier zentrale Fragen zum Carsharing.
Wieso ist ein Carsharing-Angebot in der Region Leinebergland sinnvoll?
In ländlichen Gegenden stehen Bewohner:innen oft vor Herausforderungen, wenn es um die Erreichbarkeit von Einkaufsmöglichkeiten, Arbeitsplätzen und anderen Dienstleistungen geht. Aufgrund längerer Strecken und begrenzter Verfügbarkeit des ÖPNVs spielt der PKW bei der individuellen Mobilität eine große Rolle. Ohne Auto geht es oftmals nicht, für viele würde aber ein Auto pro Familie ausreichen, wenn es vor Ort ein Carsharing-Angebot gäbe. Carsharing stellt daher gerade im ländlichen Raum eine gute Ergänzung für die individuelle Mobilität dar. Carsharing ist dabei längst im ländlichen Raum angekommen. Der Bundesverband Carsharing zählt, dass der Großteil aller Carsharingangebote - 860 von insgesamt 1.285 - in Kommunen mit unter 20.000 Einwohnern angesiedelt sind (Stand 1.1.2024).
Für wen lohnt sich Carsharing?
Carsharing – also die gemeinsame Nutzung von Autos – bringt einige Vorteile mit sich. Da ist zum einen die Kostenersparnis. Ein eigener Pkw kostet durchschnittlich 20 % vom durchschnittlichen Nettoeinkommen. Carsharing ermöglicht es, nur dann für ein Fahrzeug zu bezahlen, wenn es tatsächlich benötigt wird. Durch die Teilung der Kosten für Anschaffung, Wartung und Versicherung profitieren alle Nutzer von günstigeren Mobilitätslösungen. Außerdem erhalten Haushalte mehr Flexibilität, wenn gelegentlich mehr Autos benötigt werden, als im Haushalt zur Verfügung stehen. Mit Carsharing kann einfach ein Fahrzeug hinzu gebucht werden. Zu guter Letzt ist Carsharing auch umweltfreundlicher, da es eine bessere Auslastung der einzelnen Fahrzeuge erreicht und weil viele Carsharing-Nutzer öfters aufs Rad oder in den ÖPNV steigen als Menschen mit eigenem Pkw.
Was sind Erfolgsfaktoren für Carsharing im ländlichen Raum?
Im ländlichen Raum verfügen die meisten Menschen, die zumindest gelegentlich ein Auto benötigen, über ein eigenes Fahrzeug. Insofern gibt es nur wenige, die darauf warten, dass es endlich ein solches Angebot gibt. Deshalb bedarf es einer deutlich koordinierteren Vorgehensweise im Aufbau. Es werden Unternehmen und Behörden als sog. Ankerkunden benötigt, die mit ihrer betrieblichen Mobilität eine Grundauslastung auf die Fahrzeuge bringen. Sie müssen an gut sichtbaren Standorten stationiert und über verschiedenste lokale Kanäle beworben werden. Rein stationäre Angebote decken oftmals nicht den tatsächlichen Bedarf der Menschen, deshalb sollten diese wenn möglich durch OneWay-Elemente ergänzt werden. Insgesamt kommt es auf eine gute Vermittlung der Vorteile des Carsharings in den verschiedenen Varianten für die Einzelnen und die Gesellschaft an. Und ganz besonders: die Einbindung der Bevölkerung vor Ort ist ein wichtiger Erfolgsfaktor.
Pressekontakt:
Region Leinebergland e.V.
Marlies Bahrenberg
Leinstraße 29
31061 Alfeld
Tel: 05181/80 668-08 m.bahrenberg@leinebergland-region.de
www.region-leinebergland.de